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Walter Boelsterly Urrutia
Direktor des Museo de Arte Popular in Mexiko-Stadt
„Potslom erzählt, ausgehend von Traditionen, von der Entstehung von Mythen und Ritualen unterschiedlicher ethnischer Gruppen in verschiedenen Landstrichen und Lebensräumen. Für uns alle ist unsere Umwelt die wichtigste Inspirationsquelle, und in diesem Erzählband wird diese zum roten Faden, der uns zum Ursprung der Welt führt. Dieses Buch ist nicht nur ein reichhaltiges und ausgewogenes literarisches Erlebnis, sondern zeigt uns auch das Leben selbst.“
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Dr. Lino Santacruz Moctezuma
Gründer des Álamos Verlags
„Erzählungen in neun verschiedenen indigenen Sprachen herauszugeben war besonders reizvoll für mich: Maya, Mayo, Mazateco, Mexicano, Purépecha, Tepehuano, Triqui, Tsotsil und Zoque, also Sprachen aus sieben mexikanischen Bundesstaaten, sind in diesem Band vertreten. In ihrer thematischen und stilistischen Diversität repräsentieren die Erzählungen die große Vielfalt und den kulturellen Reichtum, die es in allen Landesteilen gibt.
Der Álamos Verlag wurde ins Leben gerufen, um Brücken zwischen Gesellschaften und Kulturen zu schlagen. Obwohl der Anlass für seine Gründung das Mexiko-Deutschland-Jahr war, ist es weiterhin erklärtes Ziel des Verlags, Kultur, konstruktiven Dialog, Toleranz und vor allem Respekt zu stärken und zu fördern.”
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Dr. Paola Encarnación Sandoval
El Colegio de México
„Die Erzählungen aus Potslom bieten uns ein zeitgenössisches, zurückhaltendes Narrativ – fernab von bekannten Stereotypen über die indigene Kultur. Dieses Narrativ muss weder Forderungen stellen noch Rechtfertigungen vorbringen, denn es entspringt einer eigenen Tradition, die in diesem Band nicht nur spanischsprachige Leser ansprechen will, sondern sich auch an ein englisch- und deutschsprachiges Publikum richtet.“
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Dr. Carmen Gómez Mont Araiza
Tecnologías de Información y Comunicación para la Educación (TICE), Mexiko-Stadt
„Der Reichtum dieses Erzählbands liegt in der Mentalität und Gedankenstruktur, die uns hier von den Autoren und Erzählern präsentiert wird, die sich gänzlich von allem abhebt, was wir in der westlichen Erzähltradition erwarten. Die überraschende Erzählweise öffnet neue Horizonte und bricht Gedankenstrukturen auf. In Mexiko gibt es 68 verschiedene Sprachen. Mit allen dialektalen Varianten zählen wir 348. Diese Vielfalt zeugt vom kulturellen Reichtum Mexikos, der langsam abnimmt. Mit dem Aussterben einer einzigen Sprache verschwinden auch eine Art zu denken, eine Kultur und eine Weltsicht“.
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Eugenio Camarillo López
Autor aus der Triqui-Gemeinschaft, Bundesstaat Oaxaca
„Die Absicht, in einer unzutreffend als ‚indigen‘ bezeichneten Sprachen zu schreiben (denn so lautet die westliche Bezeichnung für unsere Muttersprachen) zielte auf eine Annäherung an die gegenwärtigen Gepflogenheiten in Mexiko, wo es mittlerweile verbreitet ist, Sprachen zu verschriftlichen. Es ist die Umwandlung der mündlichen Tradition in die Schriftform. Auf dem südamerikanischen Kontinent war die Schriftform traditionell nicht relevant. Dem gesprochenen Wort wurde großer Wert beigemessen, ein Stück Papier hingegen war wertlos. Es ist das gesprochene Wort, das Autorität ausstrahlt und das dazu dient, Verträge innerhalb der Gemeinden zu schließen. Aber heute, in der globalisierten Welt, muss das gesprochene Wort umgewandelt werden, um rechtsgültig zu sein. Ich habe meine Sprache noch mündlich erlernt, aber heutzutage wird sie schriftlich unterrichtet. Als sogenannte indigene Bevölkerung wurden wir hispanisiert und dominiert, wir wurden unserer Kenntnisse beraubt und in unserer Vielfalt beschnitten.“
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Dr. Beatriz Marín Ochoa
Universidad Pontificia Bolivariana, Medellín, Colombia
„Sowohl die Karte also auch der Zeitstrahl in diesem Buch geben Auskunft über die mexikanische Identität, Kultur und Sprachenvielfalt. So wird deutlich, wie alt einige der Sprachen sind. Von den neun im Buch gesprochenen Sprachen sind sieben noch vor der christlichen Zeitrechnung entstanden. Purépecha gibt es seit 2500 v. Chr., und Tepehuán gibt es seit 1700 nach Christus. Diese Erzählungen transportieren eine sprachliche Identität, die als Teil der lateinamerikanischen Kultur nicht verloren gehen darf.“